„Es geht vor allem darum, den Druck auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu reduzieren“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser bei einem Besuch des Arbeitsmedizinischen Zentrums (AMZ) in Wiener Neudorf.
Die Zunahme an Arbeitsverdichtung und Entgrenzung der Arbeit – Stichwort ständige Erreichbarkeit – macht krank. Die häufigste Ursache für Ausfälle am Arbeitsplatz sind mittlerweile psychische Erkrankungen, die bereits vor Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates liegen. Untermauert wird das durch eine AK-Studie, wonach 60 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angegeben haben, auch im Krankenstand oder Urlaub permanent erreichbar zu sein.
„Gerade weil die meisten Menschen so viel Zeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen, ist es besonders wichtig, dass sie dort die bestmöglichen Rahmenbedingungen vorfinden, um langfristig ein gesundes Leben führen zu können. Dazu leistet das Arbeitsmedizinische Zentrum in Mödling einen wichtigen Beitrag. Wie in vielen anderen Bereichen gilt auch in der Arbeitsmedizin und der betrieblichen Gesundheitsförderung, dass Prävention das wichtigste Werkzeug ist, um spätere Erkrankungen zu vermeiden“, sagt Gesundheitsministerin Rendi-Wagner.
Das Arbeitsmedizinische Zentrum (AMZ) in Niederösterreich steht dazu als „Ersthelfer“ in den Betrieben im Einsatz. Die Handlungsfelder umfassen Sicherheit am Arbeitsplatz, Prävention, Gesundheitsförderung und die Reduktion von physischen und psychischen Belastungen. Zusätzlich wird eine Reihe an Programmen angeboten, etwa für Betriebliche Gesundheitsförderung oder Konfliktmanagement. Fast 300 Betriebe und 170.000 Beschäftigte werden von den Experten des AMZ NÖ betreut.
„Die Menschen sollen gesund in die Arbeit gehen und gesund von der Arbeit kommen. Und zwar bis zum Ende des Erwerbslebens, und dann mit einer Pension, von der sie gut leben können“, so Wieser. Das müsse auch im Sinne der Unternehmen sein. Denn gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind die wichtigste Quelle für den Erfolg, und davon profitieren Arbeitnehmer und Unternehmer gleichermaßen.