Zwei Drittel der befragten Personen seien grundsätzlich offen, Geflüchtete zu beschäftigen, heißt es darin. „Aber erst 43 Prozent haben aktuell tatsächlich Menschen mit Fluchthintergrund eingestellt. Hier geht viel Potenzial verloren – vor allem, wenn man bedenkt, dass die Wirtschaft mehr denn je unter dem anhaltenden Arbeitskräftemangel leidet“, sagte Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich.
Rechtliche Fragen als Hürde
Auch wenn der Wille da sei, Geflüchtete zu beschäftigen, stünden die Unternehmen vor zahlreichen Herausforderungen, geht aus der Studie hervor. Demzufolge nannten 48 Prozent der befragten Personen Unklarheiten bezüglich der rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen als Hinderungsgrund. In 56 Prozent der Unternehmen würde es an passenden Bewerbungen mangeln. Der vergleichsweise hohe Aufwand für Integration und Schulung mache wiederum 52 Prozent der Befragten zu schaffen.
Dementsprechend gibt es laut Deloitte eine Wunschliste der Unternehmen: Für 52 Prozent brauchte es eindeutige Regularien und für 51 Prozent eine einfachere Vermittlung von qualifizierten Personen. Aber auch mehr Transparenz bei den Qualifikationen würde die Integration auf dem Arbeitsmarkt erleichtern, gaben 45 Prozent an.
Für Geflüchtete seien hingegen unzureichende Sprachkenntnisse, die fehlende Praxis sowie nicht anerkannte ausländische Ausbildungen Hürden, so Deloitte unter Verweis auf Gespräche mit Geflüchteten. Für die Studie wurden im Herbst 2022 gemeinsam mit dem auf gesellschaftliche Themen spezialisierten Unternehmen Sindbad rund 100 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter befragt. Im Rahmen einer Fokusgruppe wurden Gespräche mit Geflüchteten geführt.